Tatort zur besten Sendezeit
16.01.2022 - Regionalliga
Wer am Sonntag nichts vorhatte oder den aktuellen TV-Beiträgen nichts abgewinnen konnte, durfte am vergangenen Sonntag beim Heimspiel der Herren I ein spannendes Spektakel erleben.
Das Aufwärmprogramm hatte es in sich. So übte man sich noch mal bereits vorab mit einer Menge Spaß auf das Spiel ein und lotete im Sinne von Haikyuu aus, wie man die DJK Westen 23 am besten mit den neuesten Angriffsvariationen überrumpeln konnte.
Nun, wie Anime-Geschichten so sind, erfolgt stets am Anfang eine eeeeeewig lange Vorgeschichte. So auch in diesem Fall. Satz 1 und 2 gingen mit 21 und 25 an die Gäste. Insbesondere im Aufschlag oder in der Annahme stimmte die Qualität nicht. Genervt, hibbelig und sichtlich nervös – so war der Start in Satz 3 wahrscheinlich am besten zu beschreiben. Während sich die Zuschauer in der Halle oder an den Bildschirmen via Twitch beim Stand von 10:18 bereits verabschiedeten, um den restlichen (miesen) Sonntag auf der Couch verbringen zu können, hatten sie nicht damit gerechnet, was jetzt folgt.
Getreu dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann“ zogen David und Thomas auf, um zu retten, was in der Liga „eigentlich“ nicht mehr zu retten ist.
Mit Flo’s Aufschlag im Gepäck, der sich leider zuvor in der Halle verlaufen hatte, konnte dieser nun endlich durchstarten. Dazu fanden die gegnerischen Angreifer in Thomas und Petschi ihre Blockmeister.
Bei einem Stand von 15:18 war vieles wieder offen. Zwar ließ man die DJK nochmals auf 20:24 davon ziehen, aber unbeirrt und voller Mut brachte man die Angreifer zur Verzweiflung. Eine traumhafte Abwehr von Marc hier, ein unorthodoxes Zuspiel von Robert da, gepaart mit den unüberwindbaren Blocks von Thomas, Petschi und Benni und dem aggressiven PowerTip von David vor die Füße des gegnerischen Zuspielers gewannen die Herren mit 26:24 den dritten Satz.
Als hätte es Haikyuu nicht besser machen können, agierte die Herren nun sichtlich motivierter. Während die Gäste alles versuchten, ihren am Satzanfang gewonnen Punktevorsprung zu halten, gaben die Cottbuser nie auf. Sie hatten nun den von der Erwärmung entdeckten Spaß und die nötige Lockerheit wiedergefunden. Trotz zunehmenst längerer Ballwechsel wuchsen sie über sich hinaus. So fanden die zugespielten Bälle immer wieder die Hände unserer Mittelangreifer, die mit krach und bumm das Runde im Eckigen unterbrachten. Der ein oder andere Block brachte die Angreifer zum verzweifeln und die Aufschläge zeigten endlich ihre Wirkung. Mit 26:24 und dem mittlerweile verbuchten Tabellenpunkt musste nun der Entscheidungssatz her.
Als ob sich nichts geändert hat, boten beiden Mannschaften einen unerbittlichen Kampf. Beim Stand von 8:7 aus Cottbuser Sicht wurden die Seiten gewechselt. Trotz einer kleinen Nachlässigkeit, gefolgt von einer letzten Auszeit beim Stand von 12:12 gaben die Jungs das Siegeszepter nicht mehr aus der Hand. Flo, Kapitän und Beischläfer des Einhorns Norberts, vollendete gefühlvoll mit einem Hinterfeldangriff das Spiel mit 15:13.
Am Ende bleibt nur der Dank an das Schiedsgericht, die Zuschauer in der Halle und an den Bildschirmen UND letztlich auch an alle anderen die uns seelisch und moralisch den Rücken frei halten.
Glückwünsche gehen zudem raus an die MVPs des Spiels Benjamin Beck und Christopher Curio.